Stadtführungen sind das Hobby von Birgit. Gerade weil sie nicht davon leben muss, geraten sie gut, sind locker und unverkrampft. Besonders Spaß machen sie, wenn das Programm eher unkonventionell ist: Ein Stündchen Spaziergang vom Hotel in der Neustadt durch das sehenswerte Barockviertel, dann an die Elbe und über die Augustusbrücke, die Brühlsche Terrasse entlang zur Frauenkirche, durchs Schloss zum Zwinger und am italienischen Dörfchen ins Taxi.
Mit dem nach Hellerau, in die Gartenstadt von europäischem Rang. 1909/1910 hatte Karl Schmidt hierhin die Deutschen Werkstätten ausgelagert, um qualitätsvoll Holz zu verarbeiten. Die Siedlung um die Fabrik ist immer wieder einen Ausflug wert – und das Restaurant „Schmidt’s“ auch. Draußen sitzen, netten Wein trinken, gut essen: Das hat was. Kess allerdings die beiden Damen, die uns bedienten: „Was trinken Sie?“ lautete die erste Ansprache der einen, ein sehr minimalistisches „Schon gewählt“ die der anderen. Man gewöhnt sich an den coolen Ton, denn nach einem heißen Tag ist das doch sehr erfrischend! Und die traumhafte Atmosphäre bei lauem Lüftchen und schönem Mittsommernachtslicht lässt alles irdische sowieso vergessen…