Königliche Villa


Die Wege heißen Himmelsleiter, Panoramaweg und Königsweg: Was für ein freundliches Areal mag das sein? Es sind die etwa 2 Hektar des Königlichen Weinbergs in Wachwitz, die von diesen Wegen gequert werden. Die freundlichen Winzer der Weinbergsanlage „Pillnitzer Königlicher Weinberg“ auf dem Wachwitzer Steinberg haben die mehr als 800 Jahre alte Anlage der Öffentlichkeit (wieder) zugängig gemacht – und die Öffentlichkeit nutzt die Wege, weswegen man selten allein durch die Hänge kreucht.
Königlich ist die Anlage, weil Prinz Friedrich August II. zwischen 1824 und 1854 mehrere Weinparzellen in der Gegend kaufte. Des Königs Weinberg war dem Wandel unterworfen: Ein 1825/26 gebautes Palais wurde schon 1893 wieder abgetragen (die Grundmauern erkennt man heute noch teilweise), die Königliche Villa entstand nur wenige Meter südlich (und ist heute noch zu sehen. Wan kann sie sogar kaufen. Haben Sie Geld und Konzept?).
Wie überall in Sachsen tobte zum Ärger der Winzer und zur Freude der Immobilienbranche die Reblaus um 1890 heftig, vernichtete die Weinstöcke und schuf so quasi den Baugrund, der dem in der Gründerzeit heranwachsenden Geldadel in feinster Lage sehr zupass kam.
Einige Flächen blieben vom Zusiedeln verschont und bieten heute Erholung wie auch Wein: Seit 1987 bewirten Freizeitwinzer den Weinberg. Früher wurde hier hauptsächlich Riesling angebaut, heute wachsen Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauer Burgunder und Traminer neben dem Riesling.