Koksen im Spreewald


Koks

Am Morgen zwei Koks, und der Tag ist dein Freund. Reimt sich nicht, stimmt aber wie beim Original, wo es der Joint ist und nicht der Koks. Wie ich heute ans Koksen kam, ist eine nette Geschichte, die mit einem unverfänglichen Ausflug in den Spreewald beginnt. Auf der Suche nach einem Picknick-Platz für einen geplanten Ausflug fuhren wir über uns nicht bekannte Straßen, als rechter Hand plötzlich ein Häuflein betrachteter Frauen in der Erde wühlte. Natürlich gab es eine Notbremsung, ich entschwand mit der Kamera Richtung working ladies. Auf dem Weg dahin wurde ich sanft aber bestimmt angehalten: Ob ich Koks wolle…

Koks

Das hatte ich im Spreewald nicht erwartet! Aber wenn Einheimische einen fragen, soll man nichts abschlagen – ich fragte zwar vorsichtig, was das sei, was aber eigentlich überflüssig (im wahrsten Sinn des Wortes!) war: Zwei Schnapsgläser füllten sich mit Wilthener Goldkrone, dann kamen drei Kaffeebohnen hinein und ganz zum Schluss ein Stück Würfelzucker: „Das müssen Sie mit einem Schluck in den Mund nehmen, aber nicht runterschlucken! Dann zerkauen Sie alles!“

Ich guckte blöd, versuchte es („Ach machen Sie ruhig, beim sechsten spätestens klappt das!“) – und war begeistert. Schmeckt, ehrlich. Ein langes Gespräch entspann sich, warum Wilthener („ist doch eher unsere Dresdner Gegend hier!“ – „Ach, das ist doch wie von hier!“), wie man das macht mit dem Trinkessen oder Esstrinken („Alles in den Mund, dann kauen!“) und so weiter und so fort.

Kokser

Ach ja: Den Koks gab’s auf lau – umsonst, für umme. Die Beiden im Bild waren meine Gesprächs- und Trinkpartner – DANKE! Wir haben dann noch (freiwillig!) Kartoffelpuffer vom feinsten gegessen und einen kleinen Sack Adretta, die leckerste Kartoffel für Sachen mit Sauce überhaupt, gekauft. Und in Dresden Kaffee in Bohnen, Wilthener Goldkrone und Würfelzucker…


Eine Antwort zu “Koksen im Spreewald”

  1. […] Neulich fuhren wir von Dresden gen Norden auf der Autobahn, und da gibt es eine Ausfahrt “Großräschen”. Wie bitte spricht sich das denn nun, mein Häschen? Mit “sch” oder mit “s-ch”, so wie in “Sah ein Knab’ ein Röschen steh’n…”? Dabei gilt es natürlich nicht, wenn man immer “Röschn” nuschelt, ohne e und mit sch. Einmal sensibilisiert, fanden wir im Spreewald dannn zuerst den Hinweis auf ein Hühnerei, zweifelsohne ein Ei vom Huhn. Aber was ist ein Imkerei? Genau: Falsch, denn es ist nicht ein, sondern eine Imkerei. Glottal Stop heißt das bei den Sprachwissenschaftlern, was wir zwischen Hühner und Ei schieben, es bei Imkerei aber besser sein lassen. Zu Hause schrieb ich dann einen Beitrag über dies und das, aber auch über Frauen in Tracht. Ich nannte sie “betrachtete Frauen”, was meine kritische Erstgegenleserin aber sofort als “Frauen, die ich angesehen habe” interpretierte… (Hoffentlich nimmt das jetzt niemand zum Anlass für eine Rechtsprechreform…) […]