Müde wegen…


Wegen eines Unfalls mit Personenschaden bei Bielefeld wurde der ICE umgeleitet.
Wegen der Umleitung kam der ICE 50 Minuten zu spät in Berlin an.
Wegen der Verspätung war der Anschluss-IC nach Dresden schon abgefahren.
Wegen des abgefahrenen Anschlusszuges empfahl die Bahn einen Regionalexpress nach Lübbenau.
Wegen der Endstation Spreewald ohne Anschluss nach Dresden hatte die Bahn ein Taxi bestellt.
Wegen mangelnder Information über die Zahl der Mitreisenden hatte der Taxifahrer nicht den richtigen Wagen vor Ort.
Wegen der Besorgung eines Großraumtaxis mussten die Dresden-Reisenden mitternächtens in Lübbenau draußen warten.
Wegen des nicht so schnellen Großraumtaxis kamen wir erst spät in Dresden an.
Wegen der fehlenden 120 Minuten Schlafs bin ich jetzt müde.

Ich fasse zusammen: Weil gestern in Bielefeld jemand des Lebens müde war, bin ich jetzt in Dresden müde.
Ich konstatiere: Die Welt steckt voller merkwürdiger Zusammenhänge…


2 Antworten zu “Müde wegen…”

  1. Woher kenn ich das? … Vor Jahren … Wegen eines Unfalls mit Personenschaden sollte der Zug nach Cottbus erst später fahren — dann sollte er gar nicht mehr fahren — dann die Empfehlung eines Regionalexpresses nach Spremberg mit Anschluss nach Bautzen — aber dort war man zu mitternächtlicher Stunde nur noch so freundlich, uns von der Bahnhofstoilette 0,2 Liter Trinkwasser zum Zähneputzen hohlen zu lassen (der Wachdienst klapperte ungeduldig mit dem Schlüssel und wollte endlich den Bahnhof zuschließen) — dann 4 Stunden Schlaf im Zelt im 30-qm-Wald zwischen zwei Bundesstraßen und einer ARAL-Tankstelle — ab 5 Uhr wieder auf dem Bahnhof auf den Anschlußzug gewartet.

    An das märchenhafte Licht an diesem Morgen so früh auf dem Spremberger Bahnhof — ein Traum in Flugrostbeige — denke ich noch heute, das war dann aber nicht wirklich tröstlich, aber wir waren noch so müde.

    Höre bitte auf, nur wegen 120 Minuten zu jammern.