08.01.03

Die schärfsten Kritiker...

Schon gestern in der Süddeutschen Zeitung, aber besser spät als gar nicht vermeldet: Teil fünf der Serie über bedeutende Journalisten. Dieses Mal:Gotthold Ephraim Lessing. Kostprobe: "Einer seiner ersten Zeitungsartikel, den Gedichten von Johann Christoph Gottsched gewidmet, endet 1751 mit den Worten: „Diese Gedichte kosten in den Vossischen Buchläden zwei Taler und vier Groschen. Mit zwei Talern bezahlt man das Lächerliche und mit vier Groschen ungefähr das Nützliche.“ Das ist erstens immer noch ziemlich lustig, was ja etwas heißen will, weil nicht viele Witze 250 Jahre halten, und zweitens ist es für Lessings Modernität kennzeichnend, weil Gottsched selber die Kritik erst ein paar Jahrzehnte zuvor in Deutschland etabliert hatte, gleichsam wie ihr Papst in Leipzig thronte und nun von seinem eigenen Epigonen rücksichtslos wegrasiert wurde. Gotthold Ephraim Lessing, geboren 1729 in Kamenz, Sachsen, gestorben 1781 in Berlin, war nicht der erste, aber der erste vernichtende Kritiker deutscher Sprache."

Posted by Ulrich at 08.01.03 16:37 | TrackBack
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Ja bitte?!









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