Von Chipude zum Garajonay (2): Gemütlich durch den Park


Terrassenanbau (by Ulrich van Stipriaan)Wer sich die Kraxelei auf den Fortalezza erspart (oder sie auf einen anderen Tag aufschiebt…), wird dennoch nicht enttäuscht: Die nächste Stunde muss man sich nur oft genug umsehen, um das gewaltige Massiv in der ganzen Pracht zumindest aus der Distanz zu erleben. Der Weg selbst ist weitgehend gemütlich, geht mal rauf und dann wieder runter. Auch ein Stück Straße (die nach Erque) ist laut Plan vorgesehen – uns ist allerdings nicht ein Auto begegnet, so dass auch dieser Abschnitt erträglich war.
Wieder im Wald gibt es geniale Blicke, die theoretisch die hier Barrancos genannten Täler entlang bis zum Meer erlauben. Wenn allerdings milchig-neblige Wolken im Tal hängen, schweift das Auge nicht gar so weit und bleibt an den sich künstlerisch am Hang lang schlängelnden Straßen hängen. Große Freude, wenn sich da ein Baufahrzeug hochquält, das so breit wie die Straße und so langsam wie eine Schnecke ist. Aber, schade, schade: Keiner kam ihm entgegen, keiner folgte ihm, so dass es nichts Besonderes zu beobachten gab…
Das gemächliche Auf und Ab führt in den Nationalpark – und prompt wird es grün, so als ob sich die Vegetation an Nationalparkgrenzen hält. Ein Bach quert (wir hatten ja einen Wanderhund dabei, der sich da bestens verpflegte), man blickt auf offensichtlich nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Terrassen, passiert das höchste Dorf der Insel: Igualero liegt 1.300 Meter hoch. Kurze Überschlagsmilchmädchenrechnung: Von Chipude bis hierhin haben wir also 250 Höhenmeter geschafft (ohne die kleinen Schikanen des Auf und Ab), der Garajonay ist 1487 Meter hoch – das Gröbste scheint überwunden.
Pustekuchen: Es geht doller rauf als bisher und es ist irgendwie weniger interessant auf den letzten Metern bis zum höchsten Berg der Insel…