Das Jahr fing gut an. Unscharf ausgedrückt sind wir einem Freund aufs Dach gestiegen – korrekt natürlich: Wir sind mit ihm aufs Flachdach seines Hauses gekrabbelt, um das neue Jahr zu begrüßen. Sowohl Sylke als auch ich hatten unsere Kameras nebst Stativ aufgebaut – was aber nix nützte, weil das Dach schon vor Verzückung bebte, wenn sich zwei der Mitfeiernden ihre Gläser zum Wohle aufeinander zu bewegten. Mit einem Haufen unscharfer Bilder liefen wir also irgendwann zwischen Tag und Traum nach Hause, was sehr schön war und im Nachhinein sogar als Zeichen gedeutet werden könnte. Nicht die Unschärfe der Fotos, sondern das Laufen – doch dazu später mehr.
Der Januar verlief zunächst unspektakulär, obwohl ein Kurztrip nach Paris ein frühes Jahreshighlight war. Sylke, deren Geburtstag es zu feiern galt, wusste bis zum Check-in am Umsteigflughafen Nürnberg nicht, wo die Reise hingehen sollte… In Paris lernten wir die bis dato virtuelle Freundin Claudia kennen, die uns einen genialen Abend organisiert hatte. Wieder ein Beispiel, dass man übers Internet das wirkliche Leben bereichern kann!
Ein eher privater Höhepunkt war der 19. Januar, weil dort (passend zum Thema gerade eben) die Dresdner Flickr-Gruppe in der BrennNessel ihr Einjähriges feierte – und wer dieses hier oder Flickr aufmerksam verfolgt, weiß, dass das eben auch ein privates Einjähriges bedeutet.
Am 26. Januar nahmen wir unseren Winter. Es gab etwas Schnee, aber es reichte nur für einen ordentlichen Spaziergang und wenige schöne Winterbilder. Ansonsten war der Januar schön warm, was Heizkosten senkt und den drang nach Urlaubsreisen in wärmere Gefilde…
Der 30. Januar schließlich ist Hauptschuldiger (sorry, Datum…) am Weblog-Stillstand. An jenem Tag ereilte mich nämlich nachmittags ein Unfall. Das rüde Ergebnis: Auto versicherungstechnisch Totalschaden, ich gesundheitstechnisch mit Armbruch links und lang anhaltenden Kopfschmerzen wegen Peitschenhiebs (vulgo: Schleudertrauma) noch glimpflich davon gekommen. Auch die Unfallgegnerin wird in ihr Tagebuch, so sie eins schreibt, Ähnliches notiert haben.
Fürderhin lief ich mit blauem Arm durch die Gegend: Zuerst Gips, dann Stretch. Andere Farben gab’s beim Doc nicht, aber man gewöhnt sich dran. Der Doc ist ein netter, wie auch die Physiotherapeutin, die mich mit dem Ziel der Besserung manchmal gar schröcklich martert. Dabei scherzt sie und redet mir gut zu: Es sei doch schön, wenn der Schmerz nachlasse! Das finde ich auch, scherze zurück und gehe auch freiwillig immer wieder hin. Als ich ihr, nachdem ich über die Kombination Schmerz und sich drüber freuen nachgedacht hatte, den Titel einer krankenkassen-subventionierten Domina gegeben hatte, stand unser nettes Heilerin-Patienten-Verhältnis kurzfristig auf der Kippe – aber ich habe ihr eingeredet, dass ich es nett gemeint habe…
Am 9. Februar feierte die BrennNessel ihr zehnjähriges Bestehen – Grund genug, Sylkes Arbeitsplatz zur Party zu besuchen. Es war ein rundum netter und gelungener Abend, auch wenn man mit blauem Gipsarm doch ein wenig behindert ist. Sowieso ist es unglaublich, was auch ein bekennender Rechtshänder alles mit links macht und dann eben nicht mehr so easy erledigen kann.
Zweitagsdrauf (Wörter gibt’s…) ehrte die Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche die übersichtliche Zahl von 388 Menschen und verlieh ihnen im Kongresszentrum die Ehrenmedaille (also schon jedem eine…). Vier Vertreter des Ladberger Freundeskreises, der einmal im Jahr ein Konzert mit Ludwig Güttler und einem seiner Ensembles im Westfälischen veranstaltet, durften sich geehrt fühlen, und nun habe also auch ich aus der Serie Orden und Ehrenzeichen eine hübsche Tüte und eine Medaille.
Keine besonderen Vorkommnisse im März.