Essen, Essen, Essen


Dreimal waren wir diese Woche mit Family & Friends in unterschiedlichster Zusammensetzung essen. Und wie der laute Don schon so treffend sagt: Irgendwas ist ja immer.
Montag in Bonn: Subway Bertha-von-Suttner-Platz. Zahl der vor uns vorhandenen Kunden: Null. Zahl der Bedienung: Eins. Es bedurfte einiger Überredungskunst, auch von ihr bedient zu werden. Lustlos und langsam bereitete sie die 4 Sandwiches (ein Footlong teilten sich zwei von uns, der Rest 15-cm-Sandwiches) zu. Die Ansage „Das eine da bitte ohne Zwiebeln“ war überflüssig – es gab keine. Strohhalme für die Kohlesäure-freie Cola gab es auch nicht.
Donnerstag in Dresden, im Rosengarten an der Elbe. Wieder waren wir fünf, wenn auch weitgehend andere… Wir standen vor einem Tisch und zögerten, uns zu setzen, denn er war komplett eingedeckt, anders als die anderen. „Setzen Sie sich doch!“ sagte die Bedienung, was wir taten. „Hier können Sie aber nicht sitzen!“ sagte die andere – der sei reserviert, auch wenn kein Schild drauf stünde. Sie platzierte uns in dem relativ leeren Restaurant an einem Vierertisch und stellte einen Stuhl hinzu. Es gab: Drei Stoffservierten, vier Menükarten, fünf Gäste. Das mit den Servietten sollte bis zum Schluss des Abends auch so bleiben. Einige von uns hätten nach dem Essen gerne noch ein Glas Wein bestellt, aber die Bedienung ging konsequent an uns vorbeisehend mal hierhin, mal dorthin. Bestellung unmöglich. Gut, wer keinen Umsatz machen will, bekommt auch keinen. Die Pizza war lecker, die Nudeln auch.
Freitag in Hartha – pardon: Kurort Hartha. Die Waldschänke liegt, der Name lässt es vermuten, am Waldesrand – das Herz der Welt muss man sich anders vorstellen. Erfreulicherweise waren wir nicht die einzigen Gäste, wenn auch offensichtlich die einzig fremden. Ob’s daran lag, dass die Stimmung so herzlich und freundlich war? Da wurde viel gelacht und Extrawünsche waren selbstverständlich machbar – dies auch für die Touris. Das Essen ist ländlich, verdächtig schnell und sehr heiß. Während das Lammkotelett schön rosa daherkam, war die empfohlene Hasenkeule zu trocken – wohl zu heftig erwärmt. Dennoch werden wir da wieder hin, zu den anderen beiden nicht unbedingt…
Ach ja, beinahe vergessen: Man schreibt ja in der Regel nicht ausführlich über die WCs – auch wenn ein Besuch oft sehr viel über das ganze Haus aussagt, wenn Sie wissen was ich meine. Am Waldrand zu Hartha gibt es – for men only – einen erwähnenswerten Service: Zwei Seiten der Tageszeitungen hängen hinter Glas, um die Zeit des Biertrinken-Rückgängigmachens zu verkürzen. Da ich die Lesebrille nicht dabei hatte, konnte ich nur Überschriften lesen – was dem Zeitbudget allerdings angemessen war und mich dennoch bestens informierte, um im Ernstfall an der Theke mitreden zu können!