Wie Ede einmal recht bekommen sollte


Edmund S. aus Bayern hat es ja bekanntlich nicht so mit den Ostdeutschen – ihm graute davor, dass sie eventuell die Wahl entscheiden könnten. Der Tod einer Kandidatin im Wahlkreis Dresden I (in dem ich zu wählen die Ehre habe) bringt seine Aussagen in ein völlig neues Licht: Wenn alle bundesdeutsche Welt am 18. September und halb Dresden erst am 2. Oktober wählt – dann kann das schon wahlentscheidend sein: Wissen doch die Dresdner, die ja gar nicht so dumm sind wie Ede meint, welche Stimme was bewirkt.
Der Wahlkreis ist in der Tat kibbelig: Viele Stundenten, reichlich Bürgertum, etliche Altgediente DDR-Größen.
Und nun soll ausgerechnet auch noch Franz Schönhuber als nachfolger für die verstorbene NPD-Kandidatin antreten, vermeldet Spiegel Online. Hatten wir den hier eigentlich schon einmal in Dresden? Muss ja nicht sein – von den rund 219.000 Wahlberechtigten (das sind immerhin 6,1 Prozent aller sächsischen Wahlberechtigten) hatten 2002 de SPD 32,9 Prozent ihrer Zweitstimmen gegeben, der CDU 30,5, der PDS 17,7, den Grünen 7,9, der FDP 7,0 und der NPD 0,8 sowie den REPs 0,7. Direkt in den Bundestag wurde allerdings die CDU-Direktkandidatin Christa Reichard.