W – wie Werkssiedlung Piesteritz


Piesteritz
Werkssiedlung Piesteritz

Piesteritz vor den Toren Wittenbergs (und seit 1950 eingemeindet) ist ein Stadtteil, der von seinem Hauptarbeitgeber dominiert wird: Das Stickstoffwerk, 1915 gegründet, bestimmt im Hintergrund fein umzäunt die Kulisse. Den Vordergrund hingegen bildet die Piesteritzer Werkssiedlung. Sie entstand in etwa zeitgleich zum Werk. Otto Rudolph Salvisberg, ein Schweizer Architekt, konzipierte von 1915-1919 für rund 2.000 Menschen ein Wohngebiet mit 363 Häusern.
Wer Dresden-Hellerau kennt, fühlt sich heimisch in dieser Hobbit-Siedlung – die Idee ist schließlich die gleiche. Die Umsetzung hingegen ist in Piesteritz aus heutiger Sicht gelungener – der EXPO 2000 und der „Bayernwerk AG“, die insgesamt rund 40 Millionen Euro für die Sanierung bereitstellte, sei Dank.
Die zwar erhaltenen, aber DDR-grauen Häuser erhielten bei der Renovierung ihr ursprüngliches Aussehen zurück. Außerdem wurde, ebenfalls im Rahmen des EXPO-Projekts, die Idee einer autofreien Siedlung realisiert.