11.01.03

Die Gunst der Kunst?

"Mit melancholischen Idealisten ist kein Staat zu machen. Deshalb ist es nur konsequent, dass im rot-rot-regierten Berlin der Steueremigrant Friedrich Christian Flick ("Mick") nach langer, vergeblicher Suche quer durch Europa endlich ein Domizil für seine Sammlung zeitgenössischer Kunst gefunden hat. Was von den Lokalgrößen in wohlgesetzten und bedeutsam klingenden Worten als großer Schritt auf dem Weg zu einer Kulturmetropole gefeiert wird, entpuppt sich, von den schmückenden Beiworten gereinigt, als Abweg und Heuchelei. Ein reicher Mann bekommt ein Denkmal gesetzt und darf den Familiennamen reinigen."
Harsche Worte, die Hans Leyendecker in der SZ findet. Doch er weiß sein Urteil zu begründen ? und schreibt auch nicht zum ersten Mal über das Thema. Ein (für mich neuer, sehr berechtigter) Kritikpunkt: Das Ganze ist erst einmal eine Leihgabe. Dazu Leyendecker: " Wahre Mäzene (wie das Ehepaar Inge und Peter Ludwig) leihen nicht, sondern schenken. Denn ansonsten darf an der Uneigennützigkeit des Gebers gezweifelt werden. Durch die Präsentation im Museum wird der Wert einer Sammlung gesteigert, was für den Verleiher profitabel ist. Solcher Vorverdacht wäre Flick doch sicherlich unangenehm. Auch stört Außenstehende, dass bei den Verhandlungen in Berlin eine mit Mick Flick verbandelte Firma eine Rolle spielte, die in einer Steueroase residiert. Auch wenn das Stil im Hause Flick ist ? es gibt Grenzen des Zumutbaren."
Further reading: Hier und heute.

Posted by Ulrich at 11.01.03 13:39 | TrackBack
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Ja bitte?!









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