Rätsel des Alltags (3): Vorfeiertagshamsterkaufverhalten


EinkaufswagenHeute ist Feiertag in Sachsen – Reformationstag.
Reformationstag – was ist das? Durchaus nicht unkluge Abiturienten fragen: Warum ist eigentlich frei? Selbst Luther steht wie symbolisch außen vor – vor der Frauenkirche in Dresden, zumindest. Den Leuten vom Prekariat und anderen Ra(s)tlosen ist das Fest egal – sie haben nur eins: Angst vorm Verhungern. Oder vorm Verdursten. Oder vor beidem.
Heute ist Feiertag in Sachsen – gestern war, sorry für diesen Kalauer, die Hölle los bei Aldi, Lidl & Co. Wie die Ausgemerkelten stürmten die Leute die Supermärkte, die hier in Dresden immer noch gerne „Kaufhallen“ genannt werden – so wie damals die notorisch unterversorgten Ladenketten HO und Konsum hießen (es gab auch Läden von Tante Emma, aber die waren keine Kaufhalle und starben folgerichtig aus).
Als ob morgen die Welt untergänge kauften sie gestern Unmengen von Allem. Chaos in der Tiefgarage, eine Stunde vor Ladenschluss nur noch ein Brot beim Bäcker und zwei Sorten Brötchen. Beides natürlich völlig ausreichend, aber ungewohnt, denn sonst tummeln sich bis kurz vor acht bis zu zehn verschiedene Brotsorten und mindestens eben so viele Brötchen in den Regalen und Körben.
Der einzige Vorteil, den wir hier in Sachsen haben: heute ist Feiertag und alle Geschäfte haben zu. Im katholischen Teil der Republik ist morgen Feiertag – und heute die Hölle los…

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Eine Antwort zu “Rätsel des Alltags (3): Vorfeiertagshamsterkaufverhalten”

  1. das wirst du nie aus den leuten rausbekommen… und morgen kaufen sie als hätten alle geschäfte 4 wochen lang zu gehabt….