28.11.03

Nachgebessert.

In einer konzertierten Aktion schreiben auf Initiative der taz die Berliner Zeitung, FAZ, Financial Times Deutschland, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel und Welt über den Missbrauch der "Autorisierung" von Interviews. Ein Zitat von Hans Leyendecker in der Süddeutschen: "In Deutschland regiert die Kontrollwut, was 2001 einem Spiegel-Gespräch mit dem Schriftsteller Martin Walser zu entnehmen war: „Die Fragen und Antworten“, schrieb das Blatt, „geben nicht den Verlauf des tatsächlich geführten Gesprächs wieder, sondern wurden von Walser neu geschrieben.“ In angelsächsischen Ländern dagegen ist die Text-Abnahme weitgehend unbekannt. Es gilt: Gesagt ist gesagt. Lafontaine, der Meister des gedruckten Selbstgesprächs, lernte diese Kultur gut kennen. Die Financial Times hatte mit ihm ein Gespräch geführt, das er umschreiben wollte – und die Briten sagten ganz höflich: No, Sir!"
Don Dahlmann schreibt nach seinem Frühstück: Stimmt alles. Und ich kann's bestätigen: Mein schönstes Interview bei unserer Bonner Agentur schon vor Jahr(zehnt)en mit einem Bundesminister fand mehr oder weniger virtuell statt: Fragen schriftlich einreichen, Fragen schriftlich beantwortet bekommen. Ich glaube, der Minister hatte weder Fragen noch Antworten gesehen. Aber wir waren stolz wie Oskar, das Interview den Zeitungen anbieten zu können.
Ausführlicher im Rollberg, mit TAZ-Titelseitenbild bei Thomas Mellenthin - und die taz berichtet über erste Reaktionen.

Posted by Ulrich at 28.11.03 22:44 | TrackBack
Comments
Ja bitte?!









Remember personal info?