24.08.03

Illusion

"Schreib das auf!" war einer der Sätze, die den großen Egon Erwin Kisch anstachelten. Solche Sätze gibt es heute noch. Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn heute also die Geschichte des Weißweins, der in Wirklichkeit ein Rotwein ist.
Nee, kein schöner Einstieg. Also nochmal, anders:
Dieses Wochenende in Ahrweiler an der Ahr (wo sonst?). Zum Menu liefert das Hotel Restaurant Hohenzollern eine üppige Weinkarte, rund 500 Positionen vom Feinsten und Allerfeinsten. Die Frau Mama, deren 80, Geburtstag zu feiern war, wünschte sich Rotwein zum Essen. Der Frau Mama ihr Sohn wollte angesichts eines kross gebratenen Loup de Mer als Zwischengang was Weißes.
Die Lösung des Problems bot sich gleich zweifach an: Illusion von Werner Meyer-Näkel oder ein Blanc de Noir vom Weingut J.J. Adeneuer. Da Adeneuers in Ahrweiler sitzen und ich Meyer-Näkels Illusion schon kannte, fiel die Wahl leicht.
Ein Spätburgunder, der weiß gekeltert ist (wie das geht, kann man beim SWR nachlesen), ist mehr als Mode: Er schmeckt! Und da der Traubensaft so schnell von den Schalen genommen wurde, merkt man zwar die Traube, aber schmeckt eben nicht den Roten durch. Zum Loup übrigens war der Blanc de Noir ein Gedicht...
(Und Muttern, die angesichts des Weißen statt des gewwünschten Roten erst ein wenig befremdlich zum Sohn sah, war dann nach der Aufklärung nicht nur zufrieden, sondern sogar begeistert...)

Posted by Ulrich at 24.08.03 21:33 | TrackBack
Comments
Ja bitte?!









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