12.08.03

Hochwasserbericht.

Ich zitiere:
„Dass der Schaden, welcher an Privateigentum und an Staatsbesitz entstanden ist, ganz enorm sein muss, ist schon aus den wenigen allgemeinen Bemerkungen über das Müglitztal deutlich zu erkennen. Jahre werden vergehen, ehe die letzten Spuren dieses Hochwassers ... verschwunden sein werden; Jahrzehnte vielleicht sind nötig, die mancher schwer getroffene Geschäftsmann sich völlig von den Verlusten dieses Sommers erholt.“
Weiter heißt es:
„Die durch die Hochflut im Müglitzthale entstandenen Verkehrsstörungen waren beispiellos. Der rege Wagenverkehr im Tal war wochenlang unmöglich und muste auf beschwerlichen Umwegen über die Berge geleitet werden.“
Zu Weesenstein äußerte sich der Beobachter so:
„Am traurigsten jedoch war der Anblick, den das verwüstete Weesenstein dem Beschauer bot…“
„Nichts von dem, was Menschenhand geschaffen hatte, blieb unversehrt … alles, wurde in wildem Durcheinander talwärts getrieben.“
„Chaussee und Eisenbahn waren verschwunden. Die abgebrochenen Gleise hingen verbogen in die Fluten herab, die Müglitz hatte ihr altes Bett wiedergefunden und gurgelnd schossen dort die schmutzigen Wellen dahin, wo sich sonst reger Fahrverkehr entwickelte…“
Es ist die Rede von angsterfüllten Gesichtern, eingestürzten Häusern, in Schutt und Trümmern liegenden Orten, entsetzlichen Verwüstungen…
„Nur hier und da ragten einige Rosenbäumchen aus dem eintönigen Grau des Schlammes … hervor, der den gesamten Garten [von Schloss Weesenstein] mit einer hohen Decke überzogen hatte … die weiten Rasenflächen des Parkes glichen Trümmerfeldern, die Ufermauern waren stark beschädigt…“

Ende des Zitats - das ich vor allem in Bezug auf die Rechtschreibung geringfügig geändert habe. Denn es ist einige Jahre alt und entstammt dem Buch "Die große Wassersnot in Sachsen 1897" - als Reprint 2002 neu aufgelegt.
Die Auswahl der Zitate besorgte Dr. Andrea Dietrich, Leiterin der Staatlichen Schlösser und Gärten Dresden sowie von Schloss Weesenstein. Sie waren Teil ihrer Rede zur Saisoneröffnung auf Schloss Weesenstein.

Posted by Ulrich at 12.08.03 18:34 | TrackBack
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Ja bitte?!









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