08.08.03

Arnie aus der Kiste.

Marc Hujer beschreibt in der Süddeutschen, wie es war, als Arnold "Terminator" Schwarzenegger seine Kandidatur bekannt gab. Die schönste Formulierung steht in der Print-Ausgabe in der Bildunterschrift: "Österreichs berühmtester Brustkasten in der Jay Leno Show."
Was sich auch hier zu Lande viele fragen: Wird es funktionieren? "Noch fällt es schwer, sich den Mann als den Chef der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt vorzustellen, als den Menschen, der gerade noch auf die Bühne der Tonight Show getreten ist und dabei so mechanisch nickt wie ein Wackeldackel."
Die Antwort steht im Print eine Seite weiter bei den Kommentaren (von kk, dürfte Kurt Kister sein): "Nun ja, zunächst einmal ist Schwarzenegger ein überaus erfolgreicher Geschäftsmann, der aus eigener Kraft und mit eisernem Willen eine formidable Karriere geschafft hat. ... Dazu kommt, dass ein Schauspieler grundsätzlich nicht weniger qualifiziert sein muss für ein politisches Amt als – schönen Gruß an Schröder, Fischer und Eichel – ein Jurist des zweiten Bildungsweges, ein Taxifahrer oder ein Lehrer. Es war, notabene, der Schauspieler Ronald Reagan, der mit seiner kontroversen Politik entscheidend zum gewaltfreien Tod der Sowjetunion beigetragen hat."
Und dann eine ganz andere Beobachtung, bitte aufmerken:
"In Deutschland machen Politiker Karriere über die Partei. Dies sichert ihnen die spezielle Erfahrung, wie man in unserem Parteien-und-Verbändestaat allmählich nach oben kommt. Andererseits sagt der Marsch durch diese Institutionen noch wenig über ihre Kompetenz aus, Probleme zu lösen. Gewiss, in den USA ist die Personalisierung der Politik mit all ihren Nachteilen sehr weit vorangeschritten. Aber es gibt, siehe Kalifornien, auch die Möglichkeit, eine ungeliebte Regierung vor der Zeit abzuwählen. Schröder kann froh sein, dass er in Berlin und nicht in Sacramento regiert."
[auch im Rollberg]

Posted by Ulrich at 08.08.03 10:22 | TrackBack
Comments

Wenn ich dann aber höre, dass sich auch Larry Flint, irgendein Sumoringer (der nicht mal besonders fett war) und probably ein Boxenluder bewerben wollen, frage ich mich doch, ob man das noch irgendwie ernst nehmen kann. Ich habs versucht, mit eben dem Gedanken - dass es vielleicht ganz gut ist, wenn jemand "von außen" ins Politikgeschäft einsteigt und den Laden aufmischt (sprich: terminiert). Aber in seiner Gesamtheit ist das dann nicht mal mehr lächerlich, es ist schon oberpeinlich.

Posted by: Michelle at 08.08.03 22:17

Ja, eine Mischung, die Rocky Horror macht. Aber bewerben tun sich bei uns auch merkwürdige Leute - es kommt doch drauf an, wer gewählt wird. Ich bin nicht unbedingt ein AS-Fan, aber als ich ihn (vor sechs Jahren bei einem Besuch in CA) mal im Fernsehen sah, war er viel symphatischer als mein Vorurteil es zuließ.

Posted by: Ulrich at 08.08.03 22:31
Ja bitte?!









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