25.06.03

Und was ist mit Tee?

"Es gibt Bücher, die kennt man, auch ohne sie gelesen zu haben. Der „Faust“ zählt dazu und der „Don Quixote“, Kafkas „Schloss“ und Dantes „Göttliche Komödie“ – und ganz gewiss auch „1984“ von George Orwell. Sie gehen osmotisch in den individuellen Kulturhaushalt ein, als Stichwort, als Spielstein, als kompakter, wenngleich schillernder Begriff. Ja selbst wenn man sie gelesen hat, kann man nach einiger Zeit feststellen, dass nicht mehr davon hängen geblieben ist, als wenn man es gleich hätte sein lassen. Eigentlich stellt diese Form von Präsenz im Allgemeinen die höchste Stufe des Ruhms dar, das, wovon offen oder insgeheim jeder, der schreibt, träumt. Und doch schadet sie den Werken: denn sie tötet die Neugier."
George Orwell wurde heute vor hundert Jahren geboren. Das Zitat stammt aus der Süddeutschen Zeitung, die im Feulleton über Freiheit als Hass den literarischen Teil abhandelt und auf der Seite Drei eine nette Reportage bringt zum Teetrinker Orwell: "Blätter, die die Welt bedeuten".
Und mein Lieblingssender porträtiert gerade Baldur Haase aus Jena, der zu DDR-Zeiten wegen der Lektüre und heimlichen Verbreitung der Bücher Orwells zu einer Haftstrafe verurteilt wurde...

Posted by Ulrich at 25.06.03 07:40 | TrackBack
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Ja bitte?!









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