12.02.03

Am Tag als der Regen kam.

Heute vor einem halben Jahr traten nach heftigen Regenfällen Erzgebirgsflüsse wie Müglitz, Weißeritz und Mulde über die Ufer. Die Wassermassen zerstörten die Täler, die Dörfer, die Städte. Dabei fing für uns alles vergleichsweise harmlos an.

Montag, 12. August 2002 in Dresden. Es schüttet wie verrückt seit Sonntagabend. Doch da es bis dahin ein netter Sommer war, nehmen es die Leute mit Fassung. Was zu dem Zeitpunkt keiner ahnt: Eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes rollt auf die Gegend zu. Und so gibt es, mit Abstrichen, Business as Usual: Wir haben am Montagabend einen Restaurantbesuch in der Dresdner Neustadt vor und fahren auch hin. Der Wirt ist dankbar für den Besuch: Toll, dass Sie bei diesem Mistwetter den Weg zu uns gefunden haben, sagt er. Wir blieben nicht allein, es wurde im Laufe des Abends gemäßigt voll.

Dienstag, 13. August. Felix hat seit gestern einen Ferienjob auf der Baustelle der Kongresshalle und durfte gestern viel drinnen arbeiten - wegen des Regens. Am Dienstagmorgen will Birgit ihn mit dem Auto zur Baustelle bringen, weil es immer noch heftig regnet. Daraus wird nichts, denn alle Zubringerstraßen sind voll Wasser: Unser erster Kontakt mit dem Weißeritzhochwasser, wir wissen es nur noch nicht. Felix ist wieder zu Hause, Birgit versucht zu Fuß aus der Südvorstadt in die City zu gelangen. Vom Bahnhof aus ruft sie an: Du, da ist Wasser im Bahnhof! Verstehen tun wir's nicht, nur Verwunderung.

Im Laufe des Tages wird vieles klarer, der Rest ist bekannt. Bekannt? Nicht wirklich, nicht alles. Denn die Rolle der Medien ist nicht immer unumstritten: Menschen, Tiere, Sensationen. Wer quält sich da schon durch die Details? Dabei liefert zum Beispiel der 252 Seiten starke Kirchbach-Bericht interessante Details. Die wichtigsten sind in eine (lange, textlastige) Chronologie und eine gestaltete PDF-Version (mit Bildern) eingeflossen.

Posted by Ulrich at 12.02.03 08:51 | TrackBack
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Ja bitte?!









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